Unsere Naturparke | Geopark Schieferland

Natur und Landschaft


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Schieferhalden - ein Paradies für seltene Moose und Flechten

Flechten und Moose sind besonders gut an das spezielle Haldenklima angepasst: Das schwarze Schiefergestein an den südlichen Hangflächen und auf dem Plateau heizt sich im Sommer stark auf – hier fühlen sich Wärme liebende Arten wohl. Die nördlichen Bereiche mit ihren Trockenmauern hingegen bleiben ganzjährig kühl und feucht – ein bevorzugter Lebensraum für Kälte liebende Moose.

Zu einigen der hier vorkommenden Arten zählen das Schmalfrüchtige sowie das Sternmoosartige Vierzackmoos, das Zierliche Birnmoos, die Echte Rentierflechte und Isländisches Moos.


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Der Staatsbruch Lehesten - eine Schatzkiste der Natur

Über 1.100 Tier- und Pflanzenarten konnten bisher nachgewiesen werden. Das ehemalige Schieferabbaugebiet ist vor allem bekannt für das Vorkommen an zahlreichen Flechten-, Moos- und Pilzarten. Einige sind sogar vom Aussterben bedroht und kommen landesweit nur im Staatsbruch vor.

Fledermäuse, wie die vom Aussterben bedrohte Große Bartfledermaus, nutzen Stollen, Klüfte und Halden als Sommer- und Winterquartier. Auch der stark gefährdete Uhu sucht sich im Staatsbruch geeignete Brutplätze. In der Umgebung bieten Feuchtwiesen, Bachläufe und kleine Teiche eine Heimat für den gefährdeten Fadenmolch und die Torf-Mosaikjungfer, eine gefährdete Libellenart. Geschützte Vögel wie Schwarzspecht, Sperlingskauz und Rauhfußkauz haben sich in den umliegenden Fichtenwäldern angesiedelt.


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Oertels Dachschieferbruch im Frankenwald - ein Tafeldienst

Im ehemaligen Oertelsbruch im Trogenbachtal bei Ludwigstadt wurden im 18. und 19. Jahrhundert Tonschiefer des Unterkarbons, sogenannter "Blauer Lagerstein" abgebaut. Sie wurden zur Herstellung von Schiefertafeln sowie zum Dachdecken und für Wandverkleidungen verwendet. Im gesamten Frankenwald findet man schiefergedeckte Häuser, die das Landschafts- und Erscheinungsbild vieler Orte prägen.

Eine geologische Besonderheit sind hier die vorhandenen Erdschichten: jüngere Schichten werden von den älteren überdeckt. Die natürliche Schichtenabfolge ist durch tektonische Prozesse wie Faltung und Überschiebung auf den Kopf gestellt.


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Geopfad Eisenberg – eine Reise in die Vergangenheit

Der Eisenberg liegt westlich von Ludwigsstadt in Richtung Ebersdorf. Lange Zeit wurden im gesamten Ludwigsstädter Raum Dach- und Griffelschiefer gewonnen und abgebaut. So prägen bis heute blaue Schieferdächer das Ortsbild von Ludwigsstadt.

Der Schallersbruch ist der wohl beeindruckenste der drei großen Dachschieferbrüche am Eisenberg. Er zeigt sich heute als großer trichterförmiger Dachschiefer-Tagebau mit einem ausgedehnten Haldengelände. Eine Aussichtsplattform ermöglicht den Blick in den 40 Meter tiefen Abbau. In der gegenüber liegenden Wand sind mehrere Stollen zu sehen. Der Bruch liegt am Geopfad Eisenberg und ist mit einer Infotafel versehen. Diese Schieferbrüche waren einst die größten in ganz Bayern. Viele seltene, teils vom Aussterben bedrohte Moose und Flechten siedelten sich im Laufe der Zeit auf den Schieferhalden an.


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Steinbachtal - Stille Wälder und Auenlandschaft

Im Gebiet des einstigen Schieferabbaus prägten viele Mühlen das Landschaftsbild. Ob als Schiefer- oder Kornmühlen bewirtschaftet – sie waren wichtige Bestandteile des täglichen Lebens. Im Auenbereich des Steinbaches schreitet heute der Schwarzstorch durch die feuchten Wiesen.

Auen und ihre angrenzenden Wälder sind die Kinderstube für Fische und eine Vielzahl von Amphibien wie Kammmolch, Bergmolch und Grasfrosch. Einige dieser Tiere zählen wiederum zu den Beutetieren des Schwarzstorches. Der elegante Schreitvogel ist extrem scheu und reagiert äußerst empfindlich auf jegliche Störung. Ruhige Plätze an Waldrändern wie hier im Steinbachsgrund sind bevorzugte Lebensräume. Jedes Jahr in der Zeit von April bis Juni werden etwa 3 bis 5 Eier bebrütet, abwechselnd von beiden Eltern. Gerade dann braucht er umso mehr Ruhe.


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Tagebaurestlöcher und Stollen - Quartiere für Fledermäuse

In den ehemaligen Schieferbrüchen befinden sich Stollen, die eine relativ konstante Temperatur von 10 - 12°C über das ganze Jahr aufweisen. Perfekte Bedingungen für Fledermäuse, um überwintern zu können, denn die fliegenden Säugetiere halten einen ausgiebigen Winterschlaf. Bevorzugt werden dafür dunkle, kühle Orte mit gleichbleibender Temperatur aufgesucht. Während dieser Zeit laufen alle Körperfunktionen auf Sparflamme: Temperatur, Puls und Atemfrequenz werden auf ein Minimum herabgesetzt.

Eine der hier vorkommenden Arten ist das Große Mausohr. Es ist die größte mitteleuropäische Fledermausart. Leider ist sie in Deutschland sehr selten geworden und gilt als stark gefährdet.

Werden Fledermäuse durch den Menschen gestört und wachen auf, bevor die kalte Jahreszeit vorüber ist, kann dies zum vorzeitigen Aufbrauchen der begrenzten Fettreserven und damit zum Tod führen. Der Schutz der Winterquartiere ist deshalb von größter Bedeutung.


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Einzigartige Flora und Fauna am "Grünen Band"

Der Schieferpfad verläuft in weiten Teilen entlang des "Grünen Bandes" bzw. auf dem Kolonnenweg. Blütenreiche Magerrasen, Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren bestimmen in weiten Teilen die Natur am ehemaligen Grenzstreifen. Sie ziehen Schmetterlinge, Käfer und Heuschrecken an. Diese wiederum dienen zahlreichen, zum Teil sehr seltenen Vogelarten als Nahrung.

Das Braunkehlchen ist ein Bodenbrüter. Sein Nest findet entlang des Grünen Bandes ausreichend Deckung durch Zwergsträucher- und Heidegewächse. Der drosselgroße Raubwürger ist ein typischer Vertreter von offenen Heckenlandschaften, die er hier zur Genüge vorfindet. Er ernährt sich neben Insekten auch von Kleinvögeln und Mäusen. Auch die seltene Heidelerche bevorzugt die mageren Böden entlang des ehemaligen Grenzstreifens. Ihr charakteristischer melodischer Gesang ist meist während des Singfluges zu hören.


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Bergwiesen - ein besonderer Lebensraum

Um die noch vorhandenen Wiesen wie am Großgeschwendaer Berg zu erhalten, sind weniger intensive Nutzungsformen von großer Bedeutung. Sie schaffen die Grundlage für eine artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Möglich wird dies durch die traditionelle Mahd in zwei Schnitten: im ersten wird Heu, im zweiten wird Grummet gewonnen. Durch den späten Zeitpunkt der Mahd kommen alle Pflanzen zum Blühen und Aussamen. Zudem wird damit ermöglicht, dass die Wiesen und Weiden von aufkommendem Gehölz frei gehalten werden und nicht verbuschen.

Bergwiesen besitzen eine erstaunlich vielfältige Flora und Fauna auf. Typische Vertreter der Pflanzenwelt sind unter anderem Waldstorchschnabel, Wiesen-Glockenblume, Bärwurz, Wiesen-Knöterich, Acker-Witwenblume und Große Pimpinelle.

Auch besonders angepasste Vogel-, Tagfalter- und Heuschreckenarten tummeln sich auf den Grasfluren. Dazu zählen beispielsweise das Braunkehlchen, der Wiesenpieper, der Randring-Perlmutterfalter, die Kleine Goldschrecke oder der Warzenbeißer.